Allerheiligen + Allerseelen: Zeit zum Nachdenken von Gerhard-Stefan Neumann …

Gerhard-Stefan Neumann ► Photographed by Stephanie Neumann ►
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„Der Teufel hole meinen Ruf!

Eine Arbeit brauche ich!

Ein Einkommen brauche ich!

Ich berste vor Neid, wenn ich eure Frauen, Automobile und eure Landhäuser sehe …“

G. B. Shaw

„Der Arzt am Scheideweg“, 1

(Dr. Ridgeon)

„Es kann nicht schaden, von Zeit zu Zeit die Augen zu schließen und die Hände zu falten – um sie danach wieder zu öffnen für die Aufgaben unserer Zeit und für unsere Mitmenschen.“

Johannes Rau

Allerheiligen + Allerseelen: Zeit zum Nachdenken von Gerhard-Stefan Neumann …

Im November nehmen wir Abschied. Abschied von Freunden, Verwandten und geliebten Menschen.

Allerheiligen + Allerseelen: Zeit zum Nachdenken von Gerhard-Stefan Neumann ...
Allerheiligen + Allerseelen: Zeit zum Nachdenken von Gerhard-Stefan Neumann …

Es ist Herbst, November. An Allerheiligen und Allerseelen nehmen wir Abschied. Abschied von Freunden, Verwandten und geliebten Menschen. Wir gedenken unserer Toten, der Opfer und Hinterbliebenen der beiden furchtbaren und entsetzlichen Weltkriege, der Verstorbenen aus unseren Familien und Gemeinden. Wie jedes Jahr versammeln wir uns in diesen Tagen des „Trauermonats“ November vor den Kriegerdenkmälern, die zu Ehren der gefallenen Soldaten aus allen Kriegen errichtet wurden, und wir denken an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Wie in jedem Jahr fragen wir uns, ob denn die Menschheit aus den vergangenen Kriegen – besonders dem Zweiten Weltkrieg – noch immer nichts gelernt hat. Bleiben die weltweite Flucht und Vertreibung von Millionen von Menschen noch immer ungesühnt, wird politisch motivierter Mord und Totschlag nur mit staatlich sanktionierten und eigentlich sinnlosen Militäraktionen beantwortet?

Allerheiligen + Allerseelen: Zeit zum Nachdenken von Gerhard-Stefan Neumann ...
Allerheiligen + Allerseelen: Zeit zum Nachdenken von Gerhard-Stefan Neumann …

Tag für Tag sterben auf der ganzen Welt Mütter, hilflose Säuglinge und Kinder an Unterernährung und mangelnder medizinischer Versorgung, während gleichzeitig ihre Ehemänner, Väter und Brüder für einen scheinbar gerechten Kampf in Afghanistan, im Gaza-Streifen, in Kurdistan, in Tschetschenien und anderswo auf der Welt ums Leben kommen. Und uns, den selbstgerechten und wohlgenährten Wohlstands Bürgern dieser Tage fällt nichts besseres ein als mehr oder weniger zaghaft und so gar nicht überzeugend zu murmeln: „Das Boot ist voll“. Dabei würde ein Dach über den Köpfen der Menschen, eine Handvoll Reis, ein Stück Brot und die eine oder andere Lebensmittelkonserve für den Anfang einer erfolgversprechenden Hilfe durchaus genügen.

„Trauermonat November: Die Reihe mehrerer Gedenktage eröffnet am 1. November das katholisches Fest Allerheiligen …“

Nürnberg (gsn) – Allerheiligen ist seit Anfang des neunten Jahrhunderts der bedeutendste Trauertag der Katholischen Christenheit. Die Gläubigen gedenken an diesem Tag, dem 1. November, ihrer Heiligen, Märtyrer und deren Seelen. Allerheiligen hat nicht nur eine herausragende Bedeutung als Feiertag in den katholisch geprägten Gemeinden unseres Landes, sondern auch als kultischer Festtag. In ihren frühen Ursprüngen begannen nämlich die Kelten ihr neues Jahr etwa zeitgleich mit dem heutigen November mit einer großen kultischen Totenfeier, der „Samhain“. In den späteren Jahrhunderten wurde dieser keltische Brauch von der Katholischen Kirche durch die Feste Allerheiligen und Allerseelen ersetzt.

Allerheiligen + Allerseelen: Zeit zum Nachdenken von Gerhard-Stefan Neumann ...
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Vor allem in den ländlichen katholischen Gemeinden und Pfarreien erzählen viele, vor allem ältere Menschen, noch immer, dass zur Mittagszeit an Allerheiligen die Seelen der Toten das Fegefeuer verlassen und bis zum Angelusläuten an Allerseelen am nächsten Tag ihre alten Wohnungen aufsuchen. Dieser charmante aber leider doch ziemlich abwegige Irrglaube ging in grauer Vorzeit sogar soweit, zu vermuten, dass in diesen Stunden geborene Säuglinge die Geister der Verstorbenen sehen oder zumindest erkennen können.

Schon in den Tagen und Wochen vor Allerheiligen und Allerseelen werden die Gräber unserer Toten liebevoll gepflegt, hergerichtet, neu bepflanzt und manchmal auch in etwas übertriebener Art und Weise „herausgeputzt“. Diese großen christlichen Feiertage sind nicht nur anstrengende Tage für die Geistlichen vor Ort sondern auch eine arbeitsreiche Zeit für Floristen und Gärtner, deren Geschmack und kreatives Können gefragt sind. Dass es dabei auch um sehr viel Geld, Umsatz und Verdienst geht, soll die Trauer um unsere Verstorbenen nicht schmälern; schließlich geht es auch hier um zehntausende Arbeitsplätze.

Allerheiligen + Allerseelen: Zeit zum Nachdenken von Gerhard-Stefan Neumann ...
Allerheiligen + Allerseelen: Zeit zum Nachdenken von Gerhard-Stefan Neumann …

Nach dem Gottesdienst ziehen die katholischen Christen in einer gemeinsamen Prozession zu den Gräbern ihrer Angehörigen, um dort mit ihren Pfarrern zu beten. Die Gräber werden mit Weihwasser gesegnet und am späten Nachmittag läuten in den katholischen Gemeinden die Glocken der Kirchen. In diesen Stunden der Dämmerung des beginnenden Abends besuchen die Angehörigen noch einmal den Friedhof und zünden auf den Gräbern Kerzen und Laternen an und halten in stillem Gedenken an ihre heimgegangenen Lieben betend inne. In weiten Teilen unseres Landes ist es immer noch guter Brauch, dass sich an Allerheiligen und Allerseelen die ganze Familie gemeinsam vor den Gräbern im Gebet und Gedenken zusammenfindet.

„Allerseelen: Das ewige Licht leuchte ihnen …“

Auch für Allerseelen gilt, dass sich das christliche Gedenken unserer Toten auf ein Weiterleben in Gott und eine Wiederbegegnung mit ihm im ewigen Leben gründet und richtet. Übrigens:

Schon die alten Römer kannten das Fest „mundus patet“. Die Feierlichkeiten dauerten drei Tage und während dieser zweiundsiebzig Stunden – so vermuteten die alten Römer – stiegen die „Manes“, die „Seelen“ aus der Unterwelt empor.



Allerheiligen + Allerseelen: Zeit zum Nachdenken von Gerhard-Stefan Neumann ...
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Die gewaltigen Flüchtlingsströme, die sich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges über fast ganz Europa ergossen, brachten auch eine enorme Veränderung in den religiösen Bräuchen der Menschen mit sich. So hat sich der kirchliche Feiertag „Allerheiligen“ als höchster Trauertag für die Gläubigen der Katholischen Kirche behauptet, während an „Allerseelen“ vor allem die Christen der evangelischen und lutherisch reformierten Religionsgemeinschaften ihrer Verstorbenen gedenken. Dies geschieht ähnlich wie an Allerheiligen:

Die evangelischen Christen nehmen in ihren Gotteshäusern an den Messfeiern teil und ziehen anschließend in gemeinsamen Prozessionen an die geschmückten Gräber und entzünden dort die „Ewigen Lichter“. Und auch dies soll nicht vergessen werden: In vielen bayerischen Dörfern, Gemeinden und kleineren Städten backen die Bäcker an Allerseelen noch ihr „Seelenbrot“. Inzwischen hat die Ökumene erfreulicherweise schon ein gutes Stück „ausgleichende Gerechtigkeit“ hergestellt: „Seelenbrezeln“ und „Seelenzöpfe“ werden an beiden Feiertagen gebacken und angeboten.

Und auch hier noch ein bisschen Historie:

Nach altem Glauben müssen die „armen Seelen“ spätestens bis mittags in ihr Fegefeuer zurückkehren. Ab dem frühen Nachmittag strömen deshalb die Kinder auf die Friedhöfe um an den Gräbern nach kleinen Geldgeschenken zu suchen, die die „armen Seelen“ angeblich dort für sie deponiert haben. Von dem Erlös kaufen sich die Kids die eben erwähnten „Seelenbrezeln“.

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In den traditionellen süddeutschen Bauerngehöften wird auch heute noch sehr darauf geachtet, dass an Allerseelen die Türen nicht laut ins Schloss fallen, damit ja keine „arme Seele“ versehentlich eingeklemmt wird, und leere Pfannen stehen selbstverständlich auch nicht auf dem Herd, denn eine „arme Seele“ könnte sich ja darin verbrennen.

Lebendiges Brauchtum wird von uns „Unwissenden“ und so modernen „Aufgeklärten“ oft belächelt oder zumindest für reichlich antiquiert angesehen. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass gerade dieses Brauchtum noch vor nicht allzu langer Zeit für diese Menschen lebensnotwendig war um Armut und Ungerechtigkeit überhaupt ertragen zu können. Die Hoffnung auf das ewige Leben – ein besseres Leben – überhaupt die Hoffnung auf das Paradies war für die Menschen Jahrhunderte lang der einzige Trost in ihrem bedrückenden, elenden und oft genug harten Alltag.

„Das Geschäft mit dem Tod blüht …“

In unserer Zeit haben wir den Tod sozusagen „ad acta“ gelegt. Das alltägliche Sterben in den „Heute Nachrichten“ oder der „Tagesschau“ stört uns höchstens noch beim Verzehr des Abendbrotes.

Allerheiligen + Allerseelen: Zeit zum Nachdenken von Gerhard-Stefan Neumann ...
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Der „Tod“ ist nach wie vor eines der großen Tabu-Themen unserer Zeit und alles was mit ihm zusammenhängt wird tunlichst gemieden. Aids, Krebsgeschwüre, Kindstötungen, Mord und Totschlag passen nun mal nicht in die Landschaft der sensationslüsternen Spaßgesellschaft und die Krisengebiete sind Gott sei Dank weit weg. Wen kümmert es schon, wenn Babys und Säuglinge in Kurdistan oder Afrika vor Hunger und Unterernährung wegsterben wie die berühmt-berüchtigten Fliegen, wenn Kinder und Jugendliche im Nahen Osten, also im sogenannten „Heiligen Land“, von den Bomben, Gewehrkugeln, Granaten und Minen der „kriegführenden Parteien“ bei lebendigem Leib zerfetzt werden – und alles möglichst Situationsgerecht aufbereitet von den internationalen Medien. Ist die Saat der großen politischen Massenmörder des vergangenen Jahrhunderts also doch noch aufgegangen?

„Sterben ist hierzulande ohne Zweifel eine teure Angelegenheit …“

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Es besteht kein Zweifel daran, dass Sterben in den hochzivilisierten Industriestaaten, vor allem in den westlichen Kulturkreisen, eine sehr teure Angelegenheit ist.

Das „Geschäft mit dem Tod“ blüht. Jahr für Jahr haben die Bestattungsunternehmen, Blumenhändler, Geistliche, Gastronomen, Schreiner, Schmiede, Steinmetze, Totengräber und Trauerredner jede Menge zu tun, und die Angehörigen wissen oft nicht, wie und wovon sie die horrenden Rechnungen bezahlen sollen.

Der Verlust eines geliebten Menschen ist eigentlich schon schlimm genug. Doch Sterben ist in diesen Zeiten eine wirklich teure Sache. Die Hinterbliebenen müssen mindestens über einen Betrag von 3.000 EURO verfügen, um dann letzten Endes als „Gegenwert“ nur ein sehr einfaches Begräbnis zu bekommen. Der Sarg ist in dieser Kostenrechnung noch nicht einmal enthalten, für die einfachste Ausführung sind mindestens 500 EURO zusätzlich zu bezahlen.

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Doch damit nicht genug. Die wirklich großen „Nutznießer“ in Sachen Tod sind die Gemeinden, Kommunen und Städte. Selbstredend verfügt jeder kommunale Kämmerer für den letzten Gang eines Menschen über eine mehr oder weniger raffiniert ausgeklügelte Gebührenordnung. Im bundesweiten Durchschnitt müssen es für eine Erdbestattung schon mindestens 700 EURO sein. Wird von den Angehörigen eine Feuerbestattung gewünscht, kommen etwa 50 EURO in Abzug.

In diesen sogenannten Grundgebühren sind lediglich die Aufbahrung des Verblichenen, der Aufbahrungschmuck, die Kosten für die Trauerfeier und die anteilige Miete der Trauerhalle enthalten. Amtliche Bescheinigungen wie die „polizeiliche Abmeldung“ und die „Sterbeurkunde“ müssen extra bezahlt werden. Gleiches gilt für die anfallende „Aschenurne“ bei der Feuerbestattung. Mit erheblichen Kosten ist auch für die eigentliche Grabstätte zu rechnen. Je nach Lage des Grabes sehen die Gebührenordnungen der Städte hierfür Aufwendungen in Höhe von jährlich 250 – 300 EURO vor, und dieser Betrag muss gleich für zwölf Jahre im Voraus beglichen werden. Und damit hier keine Missverständnisse aufkommen, die Kosten für die jährliche „Grabpflege“ fallen natürlich ebenso zusätzlich an wie die Anschaffung eines „Grabsteines“ oder „Grabkreuzes“. Aber auch hier sehen die kommunalen Friedhofsordnungen Bestimmungen in den Ausführungen vor, so dass den „Einsparungsmöglichkeiten“ der Hinterbliebenen von vorneherein sehr enge Grenzen gesetzt sind. Andererseits soll auch nicht unerwähnt bleiben, dass sich die meisten eine „preiswerte Variante“ schon aus „gesellschaftlichen Gründen“ gar nicht leisten können oder wollen .

Doch damit nicht genug:

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Wenn es nichts mehr zu helfen und zu heilen gibt, sind die „Damen und Herren in Weiß“ – die Ärzte – in Sachen Geldverdienen mit dabei; für den amtlichen „Totenschein“ sind laut ärztlicher Gebührenordnung noch einmal 50 EURO fällig. Sogenannte „Ergänzungskosten“ für „Trauerkarten“ und „Sterbebilder“ erinnern da schon eher an das uns allen wohlbekannte Wortspiel von den „Peanuts.“

Da die deutschen Krankenkassen ihre Sterbegeld-Leistungen drastisch eingeschränkt haben und dies vermutlich auch noch weiterhin tun werden, ist die Vorsorge für den „Fall der Fälle“ dringend geboten. Lassen Sie sich also beraten und schaffen Sie Rücklagen. Ob Sie dies bei einem „öffentlich-rechtlichen“ oder „privaten“ Bestattungsunternehmen tun, kommt auf Ihre finanziellen Möglichkeiten an.

„Jahr für Jahr haben die deutschen Bestattungsunternehmen gut zu tun …“

Eine mittlere bundesdeutsche Großstadt hat heutzutage mehrere Friedhöfe. In der Regel unterhalten die größeren Kommunen ein oder zwei große und vielleicht noch einige kleinere und mittlere Grablegungen. Oft ist es so, dass gerade kleinere Friedhöfe schon längst geschlossen sind und nur noch aus kulturellen und religiösen Gründen erhalten werden. Dazu kommen noch konfessionell gebundene Einrichtungen, wie zum Beispiel „jüdische Friedhöfe“, aber auch hier gilt ähnliches, es gibt eben „alte“ und „neue jüdische Friedhöfe“.

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Alle genannten letzten Ruhestätten schlagen natürlich in den Haushaltsbüchern der Gemeinden, Kommunen und Städte mit erheblichen Belastungen zu Buche. Zwischen 4.000 und 6.000 Beerdigungen „fallen“ in einer deutschen Großstadt durchschnittlich im Jahr an. Manche Friedhofsämter betreuen 50.000 und mehr Gräber. Einige größere Kommunen „leisten“ sich für ihre wenig begüterten Bürgerinnen und Bürger noch eigene Bestattungsdienste – wie lange noch, das wird sich zeigen.

Europas größte Friedhöfe befinden sich in Hamburg, Wien und Paris. Sollten Sie sich einmal auf einer Reise durch eine der drei Metropolen befinden, dann besuchen Sie dort diese großen Friedhöfe; zum Beispiel den „Zentralfriedhof“ in Wien oder den Friedhof „Montmartre“ in Paris. Auf dem „Zentralfriedhof“ in Wien fanden zum Beispiel Beethoven und Mozart ihre letzte Ruhestätte, auf dem Friedhof „Montmartre“ in Paris ruhen unter anderem Balzac, Heinrich Heine, Alexandre Dumas und die wunderschöne aber leider viel zu früh verstorbene französische Sängerin Dalida.

„Der sanfte Abschied: Sterbende begleiten und Trauernde trösten …“

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Egal welche trostvollen Worte wir auch finden und wie sehr wir uns auch um die Hinterbliebenen eines Verstorbenen bemühen, der Tod eines geliebten Menschen ist und bleibt eine sehr traurige Angelegenheit. Das Leid und der unsagbare Schmerz sind außerordentliche Belastungen und Herausforderungen für die Angehörigen.

Die Erkenntnis, „Sterben zu müssen“ – wegen einer schweren und unheilbaren Krankheit, eines tragischen und nicht vorhersehbaren Unglücks, mitten aus dem Leben gerissen zu werden, die endgültige Trennung von der Ehefrau, dem Ehemann, den Kindern, Brüdern und Schwestern – wer oder was kann diesen Menschen bei seinem letzten Schritt trösten? Wer begleitet den Sterbenden nicht nur bis zu seinem letzten Atemzug und tröstet auch noch die Hinterbliebenen und Trauernden? Oft genug tun dies die Geistlichen, Pastoren, Priester, Pfarrer und Sozialarbeiter der verschiedensten Religionsgemeinschaften und Einrichtungen der öffentlichen und privaten Sozialarbeit. Aber auch ganz „normale“ Mitmenschen machen mit, bringen sich ein, engagieren sich. Es sind die sprichwörtlichen „Helden des Alltags“ ohne die unser Sozialstaat schon längst am Ende wäre. Sie tun es für die eben genannten Einrichtungen, sie besuchen schwerkranke und sterbende Menschen in den Altersheimen, Hospizen, Krankenhäusern und Sterbehäusern, hören ihnen zu, finden tröstende Worte für sie, sind einfach da – am Krankenbett, am Sterbebett.

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Jeder kann helfen – man muss sich nur trauen, den Mut finden. Wie sagt ein deutsches Sprichwort: „Ich habe keine Angst vor dem Tode, nur vor einem langen Sterben“. Als Begleiter, Freund und Helfer eines Sterbenden kann „man“ eigentlich nicht viel verkehrt machen. Das ist zwar leichter gesagt als getan, aber es ist wirklich so.

Nur, versuchen Sie nicht den Sterbenden zu führen, lassen Sie sich führen. Schließlich weiß der Patient, der Sterbende selbst am besten, was er möchte und was er nicht möchte. Seien Sie also bei ihm, hören Sie ihm zu, halten Sie seine Hand, wischen Sie ihm den Schweiß von der Stirn – seien Sie ganz einfach nur da. Und so schwer es für Sie und Ihre Angehörigen sein mag – der Tod eines geliebten Menschen ist auch immer eine Botschaft an die Lebenden.

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„Lasst mich in Frieden und Würde gehen und verzweifelt bitte nicht an meinem Tod. Und trauert nicht zu lange um mich. Ich lebe in Euren Herzen weiter und ich werde immer bei euch sein. Bitte vergesst mich nicht. Es war schön, Euch gekannt zu haben.“

Letzte Worte einer sterbenden jungen Mutter zu ihrem Mann und ihren Kindern.

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„Die letzten Dinge regeln und den würdevollen Abschied zu Lebzeiten

vorbereiten“.

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Wenn der Tod ins Leben tritt, dann sollten wir vorbereitet sein. Doch die wenigsten von uns sind es tatsächlich. Der Tod ist immer noch eines der großen Tabu-Themen unserer Zeit. Dabei gehört er genauso zum Leben wie unsere Geburt. In den allermeisten Fällen kommt er plötzlich und unerwartet. Wer Vorsorge zu Lebzeiten trifft, handelt dagegen verantwortungsvoll gegenüber seinen Angehörigen.

Stichwort:

„Betreuungsgesetz“

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So sorgen Sie wirkungsvoll für den Notfall vor! Mit einer „Vollmacht“ können Sie frühzeitig bestimmen und festlegen wer im Notfall für Sie entscheidet. Gesetzt den Fall, dass Sie durch einen Unfall oder durch eine plötzlich auftretende Krankheit nicht mehr entscheidungsfähig sind, kann der Inhaber einer „Vollmacht“ zumindest die „alltäglichen und üblichen Geschäftsvorfälle“ während Ihrer Abwesenheit oder Krankheit für Sie erledigen. Liegt eine solche Vollmacht nicht vor, begeben Sie sich zwangsläufig in die Hände des Vormundschaftsgerichtes. Mit einer sogenannten „Vorsorgevollmacht“ bestimmen Sie im Falle des dauerhaften oder längeren Verlustes Ihrer Geschäftsfähigkeit Ihren „gesetzlichen Vertreter“. Diese Vollmacht sollte unbedingt notariell beglaubigt oder noch besser durch einen Notar und in Gegenwart Ihrer Vertrauensperson ausgefertigt werden. So können Sie wenigstens sicher sein, dass im Notfall in Ihrem Interesse entschieden wird. Mit der „Betreuungsverfügung“ legen Sie schon frühzeitig fest, wer im Falle einer „(dauerhaften) Erkrankung“ als Ihr Betreuer tätig werden und wer es „nicht“ darf. Auch hier gilt:

Holen Sie frühzeitig den Rat eines erfahrenen Anwaltes ein!

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Es gibt sie schon seit einigen Jahren und trotzdem ist sie in der breiten Bevölkerung immer noch weithin unbekannt. Die Rede ist von der „Patientenverfügung“. Mit dieser Verfügung nehmen Sie Ihr „Selbstbestimmungsrecht“ für den Fall wahr, dass Sie zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen über sich und ihr Leben nicht mehr selbst entscheiden und bestimmen können. Im Falle einer unheilbaren oder lebensbedrohenden Krankheit können Sie im Voraus bestimmen, ob Sie den Einsatz von medizinischen und lebenserhaltenden Maßnahmen wünschen und in welchem Rahmen Sie diese an sich vorgenommen haben möchten. Wichtig: Auch hier gilt eine frühzeitige Abfassung und Hinterlegung bei einer Person Ihres Vertrauens. Naheliegend für den Patientenbrief wäre in diesem Falle der Hausarzt. Nachdem die Rechtsordnung in dieser Frage noch immer keine zuverlässigen Grundsätze entwickelt hat, empfehlen wir auch hier, unbedingt juristischen Rat einzuholen.

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„Über Nacht zu (Voll)Waisen geworden“. Diese Vorstellung ist für jedes Elternpaar der reine Albtraum. Glücklicherweise geschieht dies höchst selten, aber ganz unbeachtet sollten es verantwortungsbewusste Eltern nun auch wieder nicht lassen. Eltern können nämlich vorsorgen, zum Beispiel mit einem Testament. Ein Testament ist natürlich zunächst dazu da, um vorhandene Vermögenswerte an spätere Erben zu verteilen. Es kann aber auch festlegen, wer sich im Falle Ihres Ablebens als Vormund um Ihre Kinder kümmern soll. Für Ihre Kindern können Sie natürlich auch finanzielle Vorsorge treffen und auch bestimmen, wie Sie sich im Falle Ihres Todes zum Beispiel die Ausbildung Ihrer Kinder vorstellen.

Leider stellt die Abfassung eines Testamentes für die meisten unserer jungen (Ehe)Paare eine scheinbar unüberwindliche Barriere da. Deshalb von unserer Seite ein vielleicht hilfreicher Ratschlag: Wenn Sie schon einmal bei einem Notar sind, beispielsweise wegen eines „Ehevertrages“ oder eines „“Grundbuch-Eintrages““ oder warum auch immer, überwinden Sie sich und sprechen Sie auch das Testament mit an. Gerade in unserer so „lebhaften“ und „rasanten“ Zeit sollte man einen tragischen Unfall oder einen schweren Unglücksschlag nie ausschließen. Manchmal „trifft“ es eben auch einen selbst.

Allerheiligen + Allerseelen: Zeit zum Nachdenken von Gerhard-Stefan Neumann ...
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Ist dann der „Fall des Falles“ – der Abschied für immer – eingetreten, dann wäre es für Ihre Hinterbliebenen mit Sicherheit sehr hilfreich zu wissen, dass Sie für die Kosten Ihrer Beerdigung entsprechende finanzielle Vorsorge getroffen haben, beispielsweise mit einer „Sterbegeldversicherung“. Diese Versicherung haben nicht mehr alle Lebensversicherungs-Unternehmen im Programm, es gibt sie aber noch als „Gruppenvertrag“ bei den privaten und öffentlich-rechtlichen Bestattungsunternehmen. Auch verfügt der eine oder andere Berufsverband noch über entsprechende Verträge. Diese Versicherung ist gerade jungen Ehepaaren dringend anzuraten, weil sie einerseits mit niedrigen Beiträgen relativ preisgünstig ist, und andererseits noch an einer, wenn auch einer sehr bescheidenen Überschussbeteiligung partizipiert. Die Auszahlungsbeträge liegen im allgemeinen zwischen 1.500 und etwa 10.000 EURO. Wesentlich teurer sind natürlich die sogenannten „Bestattungs-Treuhandverträge“ die von den bundesdeutschen Bestattungsunternehmen in Zusammenarbeit mit den Lebensversicherungen angeboten werden. Sie bieten allerdings auch eine bessere Verzinsung und entsprechende Zusatzleistungen.

Auch hier gilt unser dringende Bitte:

Informieren Sie sich „vor“ einem Abschluss und holen Sie sich gegebenenfalls fachkundigen Rat ein.

Autorenvermerk:

Gerhard-Stefan Neumann

Freier Journalist + Werbetexter (GdbR)

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Copyright und alle Rechte ausschließlich beim Autor dieses Beitrages. Nachdruck nur gegen Beleg und Honorar und „nur nach vorheriger Genehmigung gestattet.“


Stephanie Neumann ► Photographed by Gerhard-Stefan Neumann ►
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Gerhard-Stefan Neumann is a German blogger, photographer and journalist who deals with the topics of photography, media, fashion, politics and social media. He is married to his wife Stephanie and has two now-married children, Stephan and Stephanie, who also work in journalism. His work can be found on Flickr, YouTube, and X (formerly Twitter).


Stephanie Neumann ► Photographed by Gerhard-Stefan Neumann ►
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Gerhard-Stefan Neumann ► Freier Journalist ► Norikerstr. 19 ► 90402 NürnbergPhone 01577 6 31 06 73E-MAIL-Adresse ► contact@neumann-nuernberg.deInternet ► https://neumann-nuernberg.de




Leasing: „Benutzen“ statt „besitzen“ – von Gerhard-Stefan Neumann …

Leasing: "Benutzen" statt "besitzen" – von Gerhard-Stefan Neumann ...
Leasing: „Benutzen“ statt „besitzen“ – von Gerhard-Stefan Neumann …

„Der Teufel hole meinen Ruf!

Eine Arbeit brauche ich!

Ein Einkommen brauche ich!

Ich berste vor Neid, wenn ich eure Frauen, Automobile und eure Landhäuser sehe …

G. B. Shaw

„Der Arzt am Scheideweg“, 1

(Dr. Ridgeon)

Leasing: „Benutzen“ statt „besitzen“ – von Gerhard-Stefan Neumann …“

Leasing: "Benutzen" statt "besitzen" – von Gerhard-Stefan Neumann ...
Leasing: „Benutzen“ statt „besitzen“ – von Gerhard-Stefan Neumann …

Beim Abschluss eines Leasing-Vertrages gibt es sehr viel zu beachten, auch und gerade im privaten und kommunalen Bereich. Letzte Sicherheit können auch wir nicht vermitteln, wohl aber einen durchaus fundierten und eng umrissenen Überblick geben. Seit gut dreißig Jahren ist das Leasing aus unserem Wirtschaftsleben nicht mehr wegzudenken. Dennoch ist, wie bei allen Verträgen, immer eine gute Portion Vorsicht angebracht. Die Fallstricke lauern vor allem im Kleingedruckten.

Angesichts leerer Kassen und knapper Haushaltsmittel überlegen verständlicherweise immer mehr öffentliche wie auch private Haushalte, wie sie Kosten einsparen und so das eine oder andere Finanzloch stopfen können. Das Zauberwort heißt schlicht und einfach „Leasing“ und weil die Vorteile des „Leasens“ von den „Leasinggebern“ so leicht, locker und verführerisch dargestellt werden, wird heutzutage fast alles „geleast“, was nicht niet und nagelfest ist. Doch eine gesunde Portion Vorsicht ist immer angebracht, vor allem dann, wenn dem vermeintlichen Kunden die bunten Hochglanzprospekte der Leasingbanken eine sorgenfreie „Leasing-Zukunft“ suggerieren wollen.

Leasing: "Benutzen" statt "besitzen" – von Gerhard-Stefan Neumann ...
Leasing: „Benutzen“ statt „besitzen“ – von Gerhard-Stefan Neumann …

Nürnberg. (gsn) – Leasing ist seit gut vierzig Jahren in aller Munde und erfreut sich gerade immer dann einer steigenden Beliebtheit, wenn in den Geldbeuteln und Kassen der Verbraucher mal wieder Ebbe angesagt ist. Und damit spielt es eigentlich keine Rolle, ob es sich bei letzteren um ein kommunales, öffentlich-rechtliches oder ein privates Klientel handelt. Dem sogenannten „Leasinggeber“ sind alle drei recht und sehr wohlfeil, vorausgesetzt, die verehrte und werte Kundschaft kann bis zum Ende des „Leasing-Vertrages“ die vorher vereinbarten „Leasing-Raten“ auf Heller und Pfennig bezahlen.

„Mieten statt kaufen“. Mit diesem vielversprechenden und völlig neuen Slogan traten Mitte der sechziger Jahre anfangs noch hauptsächlich US-amerikanische Finanzierungsgesellschaften in der noch jungen Bundesrepublik Deutschland mit dem erklärten Ziel auf den Plan, ein ganz wichtiger Wirtschaftszweig zu werden.

Das dies ihnen in sehr kurzer Zeit gelang, muss heute neidlos festgestellt werden.

Und natürlich war das Angebot verlockend:

Leasing: "Benutzen" statt "besitzen" – von Gerhard-Stefan Neumann ...
Leasing: „Benutzen“ statt „besitzen“ – von Gerhard-Stefan Neumann …

Gerade mittelständische Firmen konnten so Nutzungsrechte an teuren Maschinen erwerben, die sie sich so niemals hätten leisten können. Nur, jeder Vertrag geht einmal zu Ende und was dann? Beispiel Immobilienleasing:

Ganze Unternehmen verkauften ihre Firmensitze und mieteten sie für teures Geld zurück. Sicher, es gab erst mal Geld in die Kasse und man war liquide. So lange der „Laden“ lief, gab es mit den „Leasing-Raten“ auch keine Probleme, doch es gibt auch genügend andere und sehr bedrückende Beispiele.

Leasing ist nicht gleich Leasing, will heißen, jeder Schritt vor Vertragsabschluss will sehr sorgfältig bedacht sein, oft genug muss der vermeintliche Vorteil sehr teuer bezahlt werden.

Leasing: "Benutzen" statt "besitzen" – von Gerhard-Stefan Neumann ...
Leasing: „Benutzen“ statt „besitzen“ – von Gerhard-Stefan Neumann …

Waren es anfangs noch Büro- und Schreibmaschinen, kamen etwas später die damals noch sehr teuren Computer und Datenverarbeitungsanlagen hinzu. Heute werden weltweit ganze Flugzeugflotten geleast. Nach eigenen Angaben ihres Bundesverbandes zählen die Leasinggesellschaften in Deutschland inzwischen 25 Prozent des verarbeitenden Gewerbes und etwa zwanzig Prozent des Handels zu ihren Kunden. Der weitaus größte Kundenanteil, nämlich etwa 35 Prozent kommt aus dem großen Kreis der Dienstleister und der Verkehrsunternehmen. Eine steigende und sehr beeindruckende Tendenz gibt es bei den privaten Haushalten zu vermelden, hier sind es vor allem Kraftfahrzeuge, die nicht mehr gekauft, sondern geleast werden. Allein Deutschlands Autobauer Nummer Eins, das Volkswagenwerk in Wolfsburg, „soll“ hierzulande fast 9OO.OOO Leasingverträge über seine hauseigene Bank abgeschlossen haben.

Leasing: "Benutzen" statt "besitzen" – von Gerhard-Stefan Neumann ...
Leasing: „Benutzen“ statt „besitzen“ – von Gerhard-Stefan Neumann …

Bislang hat sich die öffentliche Hand in Sachen Leasing sehr zurückgehalten, hier halten die Leasinggesellschaften nach eigenen Angaben einen Anteil von nicht mehr als fünf Prozentpunkten. Doch auch hier ist ein tendenzieller Anstieg zu vermelden:

Ganze Kindergärten, Kläranlagen, Krankenhäuser und Schulen werden komplett geleast. Einige notleidende Gemeinden verkauften sogar schon ihre Rathäuser um sie postwendend zurück zu mieten.

Ein solch aufsehenerregender Vorgang ereignete sich kürzlich in Schleswig-Holstein, die höchstrichterliche Rechtsprechung hierzu steht noch aus.

Und damit sind wir auch schon bei des Pudels Kern:

Leasing: "Benutzen" statt "besitzen" – von Gerhard-Stefan Neumann ...
Leasing: „Benutzen“ statt „besitzen“ – von Gerhard-Stefan Neumann …

Nach einer Definition der überaus kompetenten und angesehenen „Verbraucherzentrale Bayern“ bedeutet Leasing nichts anderes, als einfach „benutzen statt besitzen“. Der „Leasingnehmer“, egal ob kommunal, öffentlich-rechtlich oder privat, schließt beim „Leasinggeber“ einen „Leasingvertrag“ über ein x-beliebiges Produkt ab. Der „Leasinggeber“, der in den allermeisten Fällen mit einer „Leasingbank“ identisch ist, kauft das gewünschte Produkt auf „eigene Rechnung“ und stellt es dem „Leasingkunden“ entweder direkt oder über einen Händler für die Dauer des „Leasing-Vertrages“ zur Verfügung. Für diesen Zeitraum des Leasing-Vertrages“ verpflichtet sich der „Leasingnehmer“ zur Leistung entsprechender monatlicher oder jährlicher Gebühren. Zu beachten wäre vielleicht noch, wer für Reparaturen oder Wartungsarbeiten des so geleasten Produktes aufkommt. Selbstverständlich können auch diese Kosten in einen „Leasing-Vertrag“ aufgenommen werden, allerdings erhöhen sich dadurch natürlich auch die Gebühren entsprechend. Soweit die gängige „Leasing-Praxis“.

Leasing: "Benutzen" statt "besitzen" – von Gerhard-Stefan Neumann ...
Leasing: „Benutzen“ statt „besitzen“ – von Gerhard-Stefan Neumann …

Als höchst problematisch sind alle „Leasing-Verträge“ anzusehen, die eine sogenannte „Restwert-Abrechnung“ am Schluss des Vertrages vorsehen. Dies bedeutet nämlich, dass das geleaste Produkt am Vertragsende „noch einen zu Beginn des Vertrages vereinbarten Restwert haben muss!“

Sollte das geleaste Produkt dann aber tatsächlich einen niedrigeren Restwert haben, wird der Kunde vom Leasinggeber für den Differenzbetrag in Regress genommen.

Um eben diesen Restwert gibt es in nahezu jedem Leasing-Vertrag unterschiedliche Ansichten und oft genug treffen sich die Parteien vor den Gerichten wieder. Und auch hier sind kommunale und öffentlich-rechtliche Kunden genauso betroffen wie die privaten Haushalte.

Ein Beispiel:

Für einen kommunalen Verkehrsbetrieb wird es mit Sicherheit günstiger sein, den oder die neuen Busse mit einer vorher ganz genau festgelegten Kilometerbegrenzung zu „leasen“, als sich auf eine unsichere „Restwert-Abrechnung“ einzulassen.

Leasing: "Benutzen" statt "besitzen" – von Gerhard-Stefan Neumann ...
Leasing: „Benutzen“ statt „besitzen“ – von Gerhard-Stefan Neumann …

Nach Ansicht von unabhängigen Fachleuten, bringt das „Leasing“ für den privaten Haushalt so gut wie keine Vorteile, es sei denn, dass überschüssiges Vermögen in die eine oder andere Anschaffungs- oder Vermögensmaßnahme gesteckt werden kann. Dennoch fallen hierzulande jedes Jahr hunderttausende unserer Landsleute auf die überaus verlockenden Angebote der „Leasinggesellschaften“ herein. Und warum? Vielfach sind deren Angebote niedriger als der günstigste Ratenkredit der Banken. Übersehen wird leider die Geschichte mit dem schon mehrmals erwähnten „Restwert“ und damit beginnt dann auch regelmäßig das Fiasko der Leasingnehmer.

Grundlegend anders sieht es natürlich bei den kommunalen, öffentlich-rechtlichen und gewerblichen Unternehmen aus:

Dort können die „Leasingraten“ als Betriebsausgaben beim zuständigen Finanzamt geltend gemacht und somit kann die Steuerlast entsprechend gesenkt werden.

Leasing: "Benutzen" statt "besitzen" – von Gerhard-Stefan Neumann ...
Leasing: „Benutzen“ statt „besitzen“ – von Gerhard-Stefan Neumann …

Doch auch hier muss den Verantwortlichen ganz klar gesagt werden:

Bestehen Sie unbedingt auf einen „Wirtschaftlichkeitsvergleich“ der „Leasing-Firma“ und lassen Sie diesen unbedingt von einem unabhängigen Finanzfachmann prüfen. Verweigert Ihnen der „Leasinggeber“ diesen Vergleich, dann können Sie dessen Angebot getrost in den Papierkorb werfen.

Übrigens und damit wollen wir in keinem Falle an der fachlichen Kompetenz unserer Leserinnen und Leser zweifeln, aber auch der kommunale Kunde sollte auf der exakten Angabe des „Effektivzinses“ bestehen und diesen in jedem Falle im „Leasing-Vertrag“ festschreiben lassen.


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Zum Schluss meine Beitrages schon meine obligatorische Bitte, auch wenn Sie es nicht mehr hören können, mögen oder wollen – aber es ist halt leider nicht zu ändern.

Bitte, besuchen Sie meinen Blog. Und wenn Ihnen der eine oder Beitrag gefällt, dann versehen Sie ihn bitte mit einem Like und geben Sie den Link an Bekannte und Freunde weiter.

Und sind Sie auch bitte so freundlich und klicken Sie die eine oder andere Anzeige meiner Werbepartner an. Ich weiß, diese Bitte haben viele Kollegen und Kolleginnen und meistens ist mehr als lästig aber anders können wir unsere Blogs leider nicht finanzieren. Reichtümer erwerben damit sowieso nicht.

Ich habe mir erlaubt, am Schluss dieses Video Beitrages mein Spendenkonto einzublenden und ich bin für jede Ihrer oder Eurer Zuwendung sehr dankbar und sie auch noch so klein.

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Inzwischen ist es so, dass ich wahrscheinlich aus Gründen meiner politischen Aktivität von den sogenannten Mainstream Medien nicht mehr publiziert werde. Und selbst kleinere und unabhängige Publikationen und Verlage scheuen inzwischen das Risiko meine Beiträge zu veröffentlichen.

Da ich kein Mitglied einer Partei oder einer politischen Organisation bin, kann und darf ich auch keine Spendenquittungen ausstellen. Dafür kann ich Ihnen aber versichern, dass Ihre Spenden auch zu einhundert Prozentpunkten bei dem richtigen Empfänger ankommen und dass ich nicht gezwungen bin irgendeine und wie auch immer geartete Parteilinie zu vertreten.

Wir freien Autoren, Journalisten und Publizisten haben in diesem unserem Lande de facto keinen Rechtsschutz mehr. Pressefreiheit gibt es nur noch für die regierungsamtlichen und regierungsnahen Propaganda Medien, will heißen, diese Kollegen und Kolleginnen sind beim Geldverdienen noch richtig gut dabei.

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Es bleibt zu hoffen, dass die liberalen Kräfte im neuen deutschen Bundestag die Chance zu einer kraftvollen Opposition wahrnehmen können und vor allem werden, denn wenn die Damen und Herren der sogenannten deutschen Elite in ihrem verhängnisvollen Tun und Treiben nicht endlich gestoppt werden können, dann wird es mit der Bundesrepublik Deutschland kein gutes Ende nehmen.

Na denn, meine sehr verehrten Damen und Herren und liebe Freunde,

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Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Ich kann nicht mehr die Augen schließen und meine heißen Tränen fließen. Deutschland hat ewigen Bestand, es ist ein kerngesundes Land! Mit seinen Eichen, seinen Linden werde ich es immer wiederfinden.

Das war ein Auszug aus den Nachtgedanken von Heinrich Heine …

Autorenvermerk:

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Nachdruck nur gegen Beleg und Honorar und „nur nach vorheriger Genehmigung gestattet.“


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Kartler-Szene in Bayern: Ist Bayerisch Schafkopf noch Trumpf – von Gerhard-Stefan Neumann …

Kartler-Szene in Bayern: Ist Bayerisch Schafkopf noch Trumpf – von Gerhard-Stefan Neumann ...
Kartler-Szene in Bayern: Ist Bayerisch Schafkopf noch Trumpf – von Gerhard-Stefan Neumann …

„Der Teufel hole meinen Ruf!

Eine Arbeit brauche ich!

Ein Einkommen brauche ich!

Ich berste vor Neid, wenn ich eure Frauen, eure Automobile und eure Landhäuser sehe.“

G. B. Shaw

„Der Arzt am Scheideweg“, 1

(Dr. Ridgeon)

Kartler-Szene in Bayern: Ist Bayerisch Schafkopf noch Trumpf – von Gerhard-Stefan Neumann …

Kartler-Szene in Bayern: Ist Bayerisch Schafkopf noch Trumpf – von Gerhard-Stefan Neumann ...
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Nürnberg. (gsn) – Zu den großen Schafkopf-Turnieren kommen immer weniger Kartler. Bei den bayerischen Meisterschaften im vergangenen November waren es beispielsweise statt rund 16OO wie im Vorjahr nur 5OO Spielerinnen und Spieler. Ein geänderter Austragungsmodus, sozusagen um die Spreu vom Weizen schon vorab ein bisschen zu trennen, trug zu diesem Schwund einen guten Teil bei.

Die Verantwortlichen im Bayerischen Schafkopf-Verein (BSV) beklagen diese „traurige, dramatische Entwicklung“, und geben auch der Gastronomie Schuld daran. In immer weniger Gaststätten könnten die Kartler dem bayerischen Nationalsport frönen.

Totgesagte leben bekanntlich immer etwas länger.

Oder anders ausgedrückt:

Kartler-Szene in Bayern: Ist Bayerisch Schafkopf noch Trumpf – von Gerhard-Stefan Neumann ...
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Je öfter das vermeintliche Hinscheiden prophezeit wird, desto hartnäckiger hält sich der Widerborstige. So oder ähnlich geht es einer großen Fangemeinde, die sich in ihrer Freizeit mit Begriffen, wie „Wenz und Schieber“ herumschlägt oder „einem flotten Vierer“ nicht abgeneigt ist. Dabei befinden sich diese Damen und Herren in der besten Gesellschaft. Ihr Hobby teilen Sie mit diversen Film- und Fernsehgrößen, Ministern und Wirtschaftsbossen – oder ganz einfach mit dem Nachbarn. Gespielt wird es hauptsächlich in Bayern und Süddeutschland, wo nach vorsichtigen Schätzungen rund zweieinhalb Millionen Frauen und Männer ihrem Hobby „verfallen“ sind. Anhänger hat „es“ natürlich auch in den USA (mit rund eintausend Spielern), Südamerika und sogar in Australien – hauptsächlich aber immer dort wo ausgewanderte Bayern sich eine neue Heimat geschaffen haben. Und gut organisiert sind die Hauptdarsteller unseres Berichtes natürlich auch:

Kartler-Szene in Bayern: Ist Bayerisch Schafkopf noch Trumpf – von Gerhard-Stefan Neumann ...
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Neben diversen Bezirks- und Landesligen gibt es Bayerische-, Deutsche-, und sogar Weltmeisterschaften, die alle zwei Jahre regelmäßig an den schönsten Reisezielen dieser Welt stattfinden.

Erst 1989 hat sich der Bayerische Schafkopf-Verein (BSV) Regeln gegeben, die im Grundsatz jedoch aus dem Jahr 1895 stammen. Allein im süddeutschen Raum gibt es über zwei Millionen Anhänger dieses fünfhundert Jahre alten Spiels. Also, so sollte man meinen, die besten Voraussetzungen für eine glückliche „Schafkopf-Zukunft“.

Doch es gibt auch andere Stimmen – vornehmlich aus der Bayerischen Landeshauptstadt München:

Kartler-Szene in Bayern: Ist Bayerisch Schafkopf noch Trumpf – von Gerhard-Stefan Neumann ...
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Kartler seien zu laut, störten durch das allzu rege Treiben andere Gäste, und last but not least seien sie schlechte Verzehrer, heißt es dort in vielen Lokalen. Und damit liegen die „Hauptstädter“ voll im Trend. Eine Umfrage unter Bayerns Gastronomen brachte nichts umwerfend Neues an das „Kartler-Tageslicht“. Fest steht aber, dass es um den Nachwuchs hierzulande außerordentlich gut bestellt ist.

Der „BSV-Bosse“ und „Chef-Strategen“ des bayerischen Schafkopfer sehen dies auch recht pragmatisch:

„Computerspiele ersetzen nun mal keine bayerische Stammtisch – Kommunikation, und seien sie auch noch so clever“.

Kartler-Szene in Bayern: Ist Bayerisch Schafkopf noch Trumpf – von Gerhard-Stefan Neumann ...
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Auch in Sachen „Spielstätten“ sieht es im bayerischen Freistaat besser aus als allgemein vermutet, vielleicht auch, weil sich die eingefleischten Kartler nicht unterkriegen lassen und auf ihre „Rechte“ pochen. Generell gilt natürlich, das es die Kartler auf dem Land, also dort, wo Traditionen noch gefördert und gepflegt werden, einen leichteren „Stand“ haben als in den Ballungsräumen der Großstädte. Und Hand aufs Herz:

Was wäre eine typisch bayerische Dorfkneipe ohne ihren Kartler Stammtisch?

Kartler-Szene in Bayern: Ist Bayerisch Schafkopf noch Trumpf – von Gerhard-Stefan Neumann ...
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Doch zurück zu den Anfängen des Bayerischen National-Kartenspiels – oder wissen Sie über dieses leidenschaftliche Hobby schon ganz genau Bescheid?

Fest steht, dass Schafkopf zu den alten bayerischen Kulturgütern gehört und dass es eine mindestens fünfhundertjährige Tradition hat, denn bereits die Landsknechte vertrieben sich damit die Zeit. Die neue, heute gültige „Schafkopf-Ordnung hat inzwischen auch schon hundert Jahre auf ihrem „Buckel“.

„Bayerisch Schafkopf“

zählt mit Sicherheit zu den interessantesten Kartenspielen der Welt:

Fachleute haben errechnet, dass die Kartenverteilungsmöglichkeiten rund 99.65O Billionen Spiele zulassen, und bei dieser Zahl ist die Sitzreihenfolge noch gar nicht berücksichtigt. Und auch in Sachen Rechtschreibung haben sich die Experten geeinigt – Schafkopf mit einem „f“ ist absolut richtig. Für die Schreibweise mit zwei „ff“ gibt es mittlerweile eine einleuchtende Erklärung:

Kartler-Szene in Bayern: Ist Bayerisch Schafkopf noch Trumpf – von Gerhard-Stefan Neumann ...
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In den Wirtshäusern des späten und ausgehenden Mittelalters gab es statt Tischen nur Fässer, genannt „Schaffen“. Und auf diesen Schaffen wurde „gekoffert“, als heißt Schaffkopfen nichts anderes, als Kartenspielen auf Schaffen.

Im Übrigen ist Schafkopf natürlich ein Volksspiel, das im Laufe der letzten fünfhundert Jahre eine beachtliche Wandlung und auch neue Varianten erfahren hat. Bestes Beispiel hierfür ist die Schafkopf-Tochter „Skat“. Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) war das Spiel „König und Volk“ überaus populär – heute besser unter dem Namen „Doppelkopf“ bekannt. Der Urahn aller europäischer Kartenspiele, also auch des „Schafkopf“, heißt „Tarock“. Verwandt mit dem Schafkopf sind das „Karnöffel-Spiel“ und „L’Hombre“. Das „karnüflen“ wurde erstmals 1426 urkundlich erwähnt und zwar in der alten deutschen Reichsstadt Nördlingen. Und dieses Spiel hatte im wahrsten Sinne des Wortes eine politische, ja eine revolutionäre Dimension:

Kartler-Szene in Bayern: Ist Bayerisch Schafkopf noch Trumpf – von Gerhard-Stefan Neumann ...
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Der Landsknecht, genannt „Karnöffel“, als Trumpfuntermann war im Spiel die höchste Karte und stach nicht nur „Obermann“, sondern auch die restlichen Größen seiner Zeit, wie „Papst“, „Kaiser“ und „König“.

Bayerisch Schafkopf ist so erfrischend unterschiedlich wie der Freistaat Bayern selbst – oder anders ausgedrückt:

Der unaussprechliche Begriff von der Subsidiarität hat im Schafkopf schon längst Einzug gehalten. Schließlich wird das bayerische National-Kartenspiel in fast jedem Landesteil und Wirtshaus anders gespielt. Doch in einem ist sich das Volk der Bajuwaren absolut einig:

„Ober“, „Unter“ und „Herzen“ stechen überall gleich und der „Alte“ ist der höchste Trumpf.

Kartler-Szene in Bayern: Ist Bayerisch Schafkopf noch Trumpf – von Gerhard-Stefan Neumann ...
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„Zartbesaitete Damen“, „höhere Töchter“ oder „wohlerzogene Absolventinnen aus Klosterschulen“ sollten sich nicht leichtfertig und ohne Grund in die Nähe von „Schafkopfern“ begeben – ihr seelisches und moralisches Gleichgewicht könnte möglicherweise einen nicht mehr wiedergutzumachenden Schaden erleiden. Denn die Sprache der „Schafkopf-Zocker“ ist mithin nicht gerade ladylike:

„Raus mit der Hure aus dem Pfarrhof“, „der Hund stopft’s“ oder „mit der Alten geht es auf das Waldfest“, sind gängige Schafkopf-Umgangssprache. Für unsere „unkundigen“ Leserinnen und Leser haben wir diese Begriffe in den allgemein üblichen deutschen Sprachgebrauch übersetzt. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel:

Weibliche „Zocker“ in Form von „Schafkopf-Kaffeetafeln“ sind in jüngster Zeit auf dem Vormarsch und frönen ihrem Hobby mit der gleichen Leidenschaft wie ihre männlichen Mitstreiter.

Übrigens:

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„Haus und Hof“ verlieren die modernen Zockerinnen und Zocker des einundzwanzigsten Jahrhunderts nicht mehr – allerdings, um all zu hohe Einsätze sollten Anfänger in ihrer Schafkopf-Lehrzeit keinesfalls spielen, denn bei einer eingefleischten Schafkopfkartler Runde kann pro Spielabend locker der Tagesverdienst eines Arbeiters gewonnen oder verspielt werden. Schließlich kostet in bayerischen Wirtshäusern das Einzelspiel zwischen zehn und fünfzig EURO-Cent. „Gut-Betuchte“ blättern sogar zwischen zwei und fünf EURO’s hin. Und mit noch einem Vorurteil soll an dieser Stelle gründlich aufgeräumt werden:

Manche unserer Zeitgenossen halten ihre Kartenspielenden Mitmenschen für nicht besonders intelligent, doch gerade Schafkopfer brauchen ein bildhaftes, fast phänomenales Gedächtnis und die Fähigkeit, im richtigen Moment den richtigen Stich anzubringen – bei den schon erwähnten Varianten keine Kleinigkeit. Und eine Menge Kondition müssen sie auch mitbringen:

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Bei den Bayerischen Meisterschaften waren im vergangenen Jahr in zwölf Stunden immerhin 24O Spiele zu absolvieren. Und dieses Unterfangen setzt nicht nur körperliche Fitness sondern auch eine hohe Konzentrationsfähigkeit voraus.


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Deutschland, Deutschland über alles, über alles wächst mal Gras. Ist das Gras so’n Stück gewachsen, frisst’s ein Schaf und sagt: Das war’s.

Na denn, meine sehr verehrten Damen und Herren und liebe Freunde,

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Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, ich kann nicht mehr die Augen schließen und meine heißen Tränen fließen. Deutschland hat ewigen Bestand, es ist ein kerngesundes Land! Mit seinen Eichen, seinen Linden werde ich es immer wiederfinden.

Das war ein Auszug aus den Nachtgedanken von Heinrich Heine …

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Gerhard-Stefan Neumann

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Man(n) und Frau zeigen wieder Mut zum Hut ► von Gerhard-Stefan Neumann ►

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„Der Teufel hole meinen Ruf!
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G. B. Shaw
„Der Arzt am Scheideweg“, 1
(Dr. Ridgeon)

P R O L O G

Man(n) und Frau zeigen wieder Mut zum Hut ► von Gerhard-Stefan Neumann ►

Nach langen Jahren der Stagnation sehen die deutschen Hutproduzenten wieder Wachstumschancen.

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… seine Geschichte ist fast schon so alt wie die gesamte zivilisierte Menschheit. Immerhin war es ein ziemlich weiter Weg von den ägyptischen Königstüchern, den ersten zaghaften Kopfputzkreationen des Mittelalters bis hin zu den unausstehlich unmodischen Baseball Caps unserer Tage.

Bis kurz nach dem verheerenden Zweiten Weltkrieg, also bis in die frühen Fünfziger, feierte die klassische Kopfbedeckung mit Namen Hut ihre größten Erfolge. Kaum eine Dame, die auf sich etwas hielt, ging in jenen aufregenden Tagen des deutschen Wirtschaftswunders „oben ohne“ aus dem Haus,

Heute befindet sich die deutsche Hutindustrie wieder in einem leichten Aufwind, Fachleute sprechen sogar schon wieder von einer Renaissance des modischen Kleidungsstückes Hut – sicherlich auch deshalb, weil gerade junge Frauen wieder „oben mit“ gehen – und dies ausgerechnet mit dem klassischen Herren-Hut.

Vielleicht liegt es aber auch gerade daran, dass die deutschen Hut-Hersteller dem Standort Deutschland und seinen jungen motivierten Designern die Treue gehalten haben.

Selbstverständlich dürfen Sie Text und Fotos auch im Rahmen einer Anzeigen-Strecke verwenden. Die Fotos können Sie über mein Büro erhalten. Bitte rufen Sie uns einfach an.

E D I T O R I A L

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Nürnberg. (gsn) – Sie sind jung, attraktiv, oft genug hinreißend schön, unabhängig und selbstbewusst. Mit den berühmten drei „K’s“ (Kinder, Kirche, Küche) haben sie nun wirklich nichts mehr am Hut. Sicher sind Männer – ein fester und durchaus erwünschter Bestandteil ihres Lebens – aber ein absolutes Muss „muss“ es eben nicht mehr sein. Ihre Zukunft meistern sie mit Charme und Intellektualität, einer guten Portion Selbstsicherheit und Durchsetzungsfähigkeit. Zur Not wird auch schon mal der Ellbogen eingesetzt – hin und wieder auch alle beide. Das zumindest haben sie von ihren männlichen Kollegen in den langen Jahren der Emanzipation gelernt.

Die Rede ist von den modernen Karrierefrauen dieser Tage.
Sie arbeiten als Mannequins und Models, sind in den zahlreichen Talkshows des öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehens als Moderatorinnen präsent und sind aus Redaktionsstuben von Print- und Werbemedien nicht mehr wegzudenken. Einige von ihnen kann man durchaus zur „Meinungsmacher-Elite“ dieses Landes zählen. Was die neidische und erstaunte Männerwelt Mitte der Achtziger vielleicht noch mehr oder weniger abfällig und neidisch als „Karriere scharfe Weiber“ abtat – ist ein heute fester – und durchaus liebenswürdiger Bestandteil – unseres Lebens.

Auf den Punkt gebracht heißt dies:
Die modernen jungen Frauen dieser Tage sind auf den Marsch durch die Institutionen – sie wollen an die Macht. Und dies kompromisslos.

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Ebenso kompromisslos sind sie in Sachen Mode. Erlaubt ist was gefällt. Für die Einen sind die großen Designer-Namen aus Paris, Mailand, München und New York das absolute Nonplusultra – für die anderen eben nur Schall und Rauch. Bei den modernen jungen Frauen dieser Tage ist, im Gegensatz zur Politik, die neue Sachlichkeit schon längst eingezogen:

Auf Schnickschnack und Schnörkel kann getrost verzichtet werden, die jungen Frauen von heute wollen die Mode, die zu ihnen passt – sachlich, elegant, tragbar und figurbetont – die „neue Zeit“ eben. Gefragt sind gute Stoffe, edle Materialien und gute Verarbeitung. Und – Hersteller aufgepasst – es darf auch wieder etwas kosten. Dafür verzichten die jungen Ladies eben auf Quantität, allerdings sollten die edlen Stücke untereinander kombinierbar sein.

Auch hier machte eine Frau Furore und räumte ihren Geschlechtsgenossinnen zumindest in Sache Mode einige Steine aus dem Weg:

Die Hamburger Mode-Göttin Jill Sander.
Einst selbst Mitglied der schreibenden Zunft erkannte sie frühzeitig genug den Trend der Zeit und mit Glück, Ausdauer und dem richtigen „Händchen“ eroberte sie sich schon in relativ jungen Jahren ihren Platz im Olymp der Modezaren.

Fürs kleine Schwarze, mit tiefem Dekolletee, überhaupt die übertriebene feminine Linie ist im aufregenden zehn- oder Zwölfstunden Arbeitstag der Ladies ohnehin kein Platz mehr. Dies gilt erst recht fürs Leben zu Zweit:

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Arbeitsteilung ist angesagt.
Und die großen Couturiers unserer Tage tragen dieser Entwicklung Rechnung:

Sie haben sie alle im Programm und sie können es kaum erwarten, ihre Klamotten, Verzeihung Kreationen, an die Frau zu bringen:

Die eleganten und figurbetonten Kostüme, die ihrer Trägerin fast wie eine zweite Haut anliegen und manch männlichem Gesprächspartner den Kopf verdrehen werden. Ganz zu schweigen von den betont „männlich-markant“ lässigen Hosenanzügen, die noch vor kurzer Zeit auf den Pariser Modeschauen für Furore sorgten – (Marlene Dietrich und Hildegard Knef in ihren jungen Jahren lassen grüßen) – und die dann manchmal zur erstaunten Frage Anlass geben werden, ist „Sie“ nun eine „Sie“ oder vielleicht ein doch besonders hübscher und gutaussehender „ER“?

Vor allem dann, wenn nun wirklich „ER“ ins Spiel kommt – nein nicht als charmantes und verführerisches männliches Wesen – als „Kopfbedeckung“, als „Hut„. Denn „oben ohne“ geht die moderne und aufgeschlossene Karrierefrau des Jahres 2017 nun wirklich nicht mehr.

Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob die dabei getragenen Kreationen so gewagt sind wie die des britischen Hochadels. Obwohl, wir Deutsche können dabei auch ganz gut mithalten -denken wir zum Beispiel nur an die prachtvollen Exemplare, welche die schleswig-holsteinische Ex-Ministerpräsidentin Heide Simonis so ab und an dem neugierigen Blick einer interessierten Öffentlichkeit preisgibt.

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Die selbstbewusste Frau von heute trägt eben wieder Hut. Und warum sollte letzterer nicht aus „seiner“ Kollektion stammen? Erlaubt ist, was gefällt und auffällt. Mal ehrlich meine Herren, waren Sie auch nicht hin und her gerissen von der rassigen Stephanie Zimbalist in der TV-Reihe „Remington Steele“ an der Seite des späteren James-Bond-Darstellers Pierce Brosnan? Die Tochter des weltbekannten US-Schauspielers Ephraim Zimbalist Jr. spielte darin überaus erfolgreich eine charmante, aber mit allen Wassern gewaschene Privatdetektivin. Unvergessen sind bis heute ihre Auftritte mit Sonnenbrille, Trenchcoat und Uralt-Schlapphut – natürlich absolut cool und lässig über die Stirn gezogen.

Also, sehr verehrte Damen – zeigen Sie Mut und tragen Sie wieder Hut.

Allen Vätern, die mit einer heranwachsenden Tochter „gesegnet“ sind, sei es schon jetzt ins „Mode-Stammbuch“ geschrieben – vernagelt die Kleiderschränke und bringt Sakkos, Hemden, Krawatten und Hüte in Sicherheit – zumindest die besseren Stücke. Denn genau diese wird sich mit absoluter Sicherheit Ihr herzallerliebstes Töchterlein unter die lackierten Fingernägel reißen – und sie werden neidlos und völlig baff feststellen, dass diese Ihrem Sprössling besser stehen – als umgekehrt.

Stephanie Neumann ► Photographed by Gerhard-Stefan Neumann ►
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Dass die Sache mit dem Hut im wahrsten Sinne des Wortes kein alter Hut ist, beweisen – man könnte auch ironisch sagen, wieder einmal – die alten Ägypter. In der äußerst grauen Vorzeit, also etwa im Zeitraum von 75O – 2800 vor Christus, waren Hüte oder besser ausgedrückt „Kopfbedeckungen“ ausschließlich den hohen Herrschern, Priestern oder gar nur den Göttern vorbehalten. Das königliche Kopftuch, genannt „Nemes“ stammt aus der Zeit von etwa 1330 vor Christus und ist im Ägyptischen Museum in Kairo zu bewundern. Getragen hat es der legendäre Tutanchamun aus Theben.

Im späten Mittelalter, also um 16OO, trug der europäische Mann das Barett, welches je nach Region, Landesteil und Stand seines Trägers unterschiedlich gestaltet war. Die Herzdamen dieser Herren mussten sich dagegen mit schlichten Hauben begnügen. In England dominierte die sogenannte „Tudor-Haube“, während die Ladies in Frankreich und Italien schon eine Spur „revolutionärer“ waren:

Sie trugen ihre Haarpracht schon um 1500 offen und lediglich mit Bändern und Perlen verziert.

Im späten achtzehnten Jahrhundert durften dann auch die Damen hierzulande etwas „freier“ und vor allem „mutiger“ werden:

Von unserem Nachbarn Frankreich – woher auch sonst ist man versucht zu sagen – kamen die sogenannten „Watteau-Hüte“ herüber, flache Scheiben, die am Vorderkopf saßen. Und auch die englischen Ladies ließen sich nicht lange bitten:

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Von der Insel schwappte der legendäre „Gainsborough-Hut“ herüber, eine breitkrempige Kreation aus Samt oder Taft und je nach dem Geldbeutel ihrer Trägerin mehr oder weniger aufwendig gearbeitet.

Ohne Hut ging der Mann der Welt zu Beginn unseres Jahrhunderts grundsätzlich nicht aus dem Haus. Der Filzhut feierte seine Triumphe. Bowler, Derby und Homburg werden vor allem den etwas „reiferen“ Damen und Herren unter unserer Leserschaft etwas sagen.

Bei den Damen waren die Hüte mit asymmetrisch aufgebogener Krempe en vogue. Es waren phantasievoll aufgeputzte Kreationen, die so manchen männlichen Verehrer an den Rand der puren Verzweiflung gebracht haben mögen – vor allem beim Versuch, die Herzallerliebste zu küssen. Immerhin waren diese extraordinären Werke der legendären Hutmacher dieser Zeit allesamt mit Schleier versehen …

Die „Goldenen Zwanziger“ dürfen wir keinesfalls übergehen, denn, so manch „reifer“ und schon erwähnter männlicher Leser würde glänzende Augen bekommen. Nur soviel:

Es war die Hoch-Zeit der deutschen und europäischen Hut-Mode. Topfhüte, aus Filz, Stroh und Velours bestimmten das Hut – Erscheinungsbild dieser aufregenden Jahre. Tief in die Stirn gezogen, ein Auge kess und verwegen halb be- und verdeckend, vielleicht steckte das liebreizende weibliche Wesen sogar noch in einem Hosenanzug a la Marlene Dietrich, den Mantelkragen lässig hochgeschlagen, als Krönung der Verruchtheit vielleicht noch eine ultra-lange Zigarettenspitze im grellrot geschminkten Mund – „Frau“ oder „Mann“ – wen hat dies in diesen wilden Zeiten des europäischen Aufbruchs schon interessiert?

Stephanie Neumann ► Photographed by Gerhard-Stefan Neumann ►
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Eine Katastrophe hatten die Protagonisten der „Golden Twenties“ schon hinter sich, von den neuen und dunklen Wolken, die am Firmament heraufzogen, wollten und konnten sie vielleicht auch noch nichts wissen.

Für kurze Zeit nach dem großen und entsetzlichen Crash, der Europa und die halbe Welt in Schutt und Asche legte, konnte sich der Hut noch einmal behaupten:

Für unsere Mütter und Großmütter war der Hut schlichtweg Pflicht. Die Dame der „Fünfziger“ ging einfach „oben ohne“ nicht aus dem trauten Haus. Selbst im Kino, in Gesellschaft und im Theater wurde der Kopfputz aufbehalten.

Im Zuge der großen „68-er Revolution“ war es dann mit dem Hut fürs erste vorbei und dies gilt ausnahmslos für beide Geschlechter. Neben Jeans und Turnschuhen machten nun die Arafat-Kopftücher Furore. Wie sich doch die Zeiten ändern:

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Heute zählt der vor einigen Jahren verstorbene Yassir Arafat zu den Gründungsvätern des über viele Jahre so herbeigesehnten Palästinenser-Staates. Er hinterließ eine Ehefrau und eine inzwischen erwachsenen Tochter. Vielleicht erfährt diese junge Dame gelegentlich auch etwas von der „Mode-Karriere“ ihres berühmten Vaters. Und vielleicht wird sie dann ihrerseits mit einer revolutionären Mode-Idee den berühmten Vater noch übertreffen …?

Den Hut wird es jedenfalls immer geben. Vielleicht in einer anderen Mode-Form, was eigentlich auch so gut wie sicher ist – denn wir alle unterliegen der einen oder anderen „Mode“ – und dies ist auch gut so. Denn wo kämen wir schließlich hin, wenn wir alle den gleichen Geschmack hätten.

Es wäre ja (mit uns Deutschen) nun wirklich nicht auszuhalten.

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Gerhard-Stefan Neumann is a German blogger, photographer and journalist who deals with the topics of photography, media, fashion, politics and social media. He is married to his wife Stephanie and has two now-married children, Stephan and Stephanie, who also work in journalism. His work can be found on Flickr, YouTube, and X (formerly Twitter).


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